mirage228.NET

F.E.A.R.

Einleitung

Der Ego-Shooter F.E.A.R (First Encounter Assault Recon, auch engl. für Furcht, Angst) erschien Ende 2005 und war eines der Höhepunkte und auch eines der meist-erwarteten Spiele des Jahres 2005.
Der Spieler schlüpft dabei in die Rolle des namenlosen Protagonisten, welcher im Auftrag der F.E.A.R.-Einsatztruppe der USA agiert. Der Spieler bekommt nichts von der Spielfigur selbst zu sehen und, ähnlich wie in Half-Life 2, keinen Ton zu hören. Dies ermöglicht, sich besonders gut mit der Figur zu identifizieren. Zudem bietet FEAR ein effektvoll inszeniertes "Bullet-Time"-Feature, wo man die erweiterten Reflexe des Spieler ausnutzen kann, um auch mehrere Gegner effizient auszuschalten.
Auf technischer Seite wird FEAR von einer eigens entwickelten 3D-Engine angetrieben, welche die meisten der modernen 3D-Techniken und Physik-Darstellungen ("Havoc"-Engine) beherrscht. Untermalt wird das ganze mit abwechslungsreichen Musikeinlagen und Ingame-Videos in der Spiele-Engine.
Die Deutsche Version von F.E.A.R. ist zwar entschärft (keine Zersprengung von Körper(teile)n, Ragdoll-Effekte deaktiviert), man hat jedoch trotzdem nicht mit dem Einsatz von Blut im Allgemeinen gespart, sodass das Spiel erst ab 18 Jahren freigegeben ist.
F.E.A.R. Zwischensequenz

Story und Präsentation

Eingeführt wird man mittels eines Ingame-Videos, das von einem mystisch und geheimnisvoll klingenden Musikstück begleitet wird.
Ein kurzer einführender Text informiert über die Bedeutung von F.E.A.R, und erklärt, dass es sich um eine Einsatztruppe gegen paranormale Aktivitäten handelt.
Anschließend sieht man einen Mann in einer Zelle, welcher die unheimliche Stimme eines Mädchens hört: "Töte sie, töte sie alle...". Dabei ist auch das geisterhafte und mit Flammen umgebene Mädchen, das im Spielverlauf noch öfter auftauchen wird, vor der Zelle zu sehen. Die Zellentür wird wie von selbst geöffnet und der Mann kann entkommen.
Szenwechsel - Man sieht den Mann von eben wie er einem Wachmann der Firma ATC mit einem Messer die Kehle aufschneidet, dann mehrere maskierte Soldaten einer geheimen Replikanten-Armee, die "aktiv" werden und ausrücken. Sicherheitsleute der Firma "ATC" sehen dies auf einem Überwachungsmonitor, doch es ist zu spät: Hinter ihnen tauchen bereits die maskierten Söldner auf und schießen sie nieder. Dann wird gezeigt wie sich der geheimnisvolle Mann zombieartig an einem Toten Wissenschaftler nährt.
Zuletzt wird ein Telfongespräch von einer Frau mit einem Senator der USA eingespielt, sodass klar wird, dass die Regierung hier ihre Finger im Spiel hat und plant das Projekt der ATC ("Origin") zu vertuschen...
Szene aus dem FEAR-Intro: Paxton Fettel in seiner Zelle
Anschließend befindet sich der Spieler in der Einsatzzentrale von FEAR und erhählt erste Infos zur Mission: Bei der Person in der Zelle handelt es sich um Paxton Fettel, welcher, mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet, die Kontrolle über eine streng geheime Replikanten-Armee der Firma Armacham Technologies Corporation übernommen hat, und die Situation nun außer Kontrolle geraten ist. Das FEAR-Team - und auch der Spieler - müssen sich nun bemühen, Paxton Fettel zu eliminieren, da so die Replikanten abgeschaltet werden können.
Nach der Besprechung präsentiert sich dem Spieler Paxton Fettel in einer Art Vision jedoch selbst und fragt diesen, was seine erste Erinnerung sei und man findet sich in einer bruchstückhaften Erinnerung unter einem OP-Licht wieder, während die Stimme eines Arztes erklingt: "Du wirst Gott unter Menschen sein"...
Die Geschichte an sich wird sehr stimmig präsentiert und die Spannung konstant hoch gehalten. Wer ist das geheimnisvolle Mädchen? Wie ist man selbst in die Geschichte verstrickt? Woher kommen die Visionen? Wer ist man selbst überhaupt? Wieso hat man solche Fähigkeiten?
Man erhält nur häppchenweise Informationen und ist so angehalten immer weiter zu machen, da sich das Puzzle nur gegen Ende hin komplettiert.
Es wechseln sich actionreiche und ruhigere Szenen in gut gewählten Intervallen ab. Es wäre jedoch ein Trugschluss anzunehmen, dass die Parts ohne Schußwechsel frei von Spannung wären. Man trifft immer wieder auf geisterhafte Gestalten, sich bewegende Schatten, die hinter der nächsten Ecke verschwinden. Realität und Imagination des Spielers vermischen sich genauso wie Blicke in die Vergangenheit und Gegenwart.
Das Spiel geht bewusst mit solchen Shockmomenten um und untermalt diese auch mit entsprechender Musik, sodass keine Langeweile aufkommt.

Slow-Motion Modus

Als Held ist man in FEAR auch mit bestimmten übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet, welche sich im Spiel mit besonders ausgeprägten Reflexen zeigen.
Diese werden, wie bei Max Payne, in einem Slow-Motion Modus (Strg-Taste) dargestellt, in welcher ihr auch mehrere Gegner erledigen könnt.
Optisch ist dies, bei entsprechender Grafikhardware, mit einem sehr schönen Effekt verbunden.
Slow-Motion Modus

Kampf

FEAR bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten den Gegner sowohl mit als auch ohne Waffen auzuschalten.
G2A2 Sturmgewehr Für den bewaffneten Kampf stehen neben den üblichen Verdächtigen, wie der Standard-Handfeuerwaffe, zwei Sturmgewehren, Scharfschützengewehr, Schrotflinte und Raketenwerfer auch Außergewöhnliches aus den Versuchslabors der Armacham Technologies Corporation zur Vefügung.
Dazu gehört zum Beispiel die Typ-7 Partikelkanone, welche normale Gegner mit nur einem Schuss zu einem Skelett verwandelt oder etwa die HV Penetrator, welche den Gegner mit seinen langen 10mm-Metallgeschossen sprichwörtlich an die Wand nagelt.
ATC Partikelkanone Weiterhin gibt mit dem MP50 noch einen automatischen Granatwefer, das bei direktem Treffer auch tödlich ist und auch einen großen Umgebungsschaden verursacht.
Auch ohne Waffen kann man sich bei FEAR gegen Feinde zur Wehr setzen. Durch bestimmte Tastenkombinationen kann man Kung-Fu artige Kicks benutzen um den Gegner leise und effektiv auszuschalten.
Des weiteren lässt sich die aktuelle Waffe mittels Rechtklick zum Schlaginstrument umfunktionieren, mit welchem auch Gegner außer Gefecht gesetzt werden können.



Technik

Feuer-Darstellung Auch wenn bereits knapp ein Jahr seit dem Erscheinen von FEAR vergangen ist, kann sich FEAR immer noch sehen lassen und spielt in den oberen Technik-Rängen mit.
Die von Monolith in Eigenregie entwickelte Grafikengine, bietet eine hohe Anzahl an visuellen Effekten, welche von einer großen Anzahl an verfügbaren Techniken gebrauch machen (Pixel- und Vertex Shader, usw.).
Fetzige Explosionen, Kugeleinschläge in Wänden und aufblitzende Funken lassen das Gamer-Herz höher schlagen. Auch das Zusammenspiel von Licht und Schatten wird sehr detailliert und effektvoll dargestellt, was der Stimmung im Spiel sehr zu gute kommt - beispielsweise wirken sich Schüsse auf bestimmte Lampen auf deren Beleuchtungskegel aus.
Die Texturen können sich auch sehen lassen, sind an einigen Stellen jedoch zu trist gehalten.
F.E.A.R. Lichteffekte Soundtechnisch ist F.E.A.R. ebenfalls auf dem neuesten Stand. Alle Explosionen werden effektvoll mit modernen Surroundeffekten nach dem aktuellen EAX-Standard umgesetzt.
Die Hintergrundmusik wird kontextsensitiv und passend eingesetzt, sodass zu jedem möglichen Inhalt die passende Musik läuft.
Beispielsweise wird bei actiongeladenen Schusswechseln moderne Musik eingespielt, während bei gruseligeren Parts eher düstere und spannungsaufbauende - und an einigen Stellen sogar gar keine - Musik zu hören ist.
Somit trägt die Musik maßgeblich zur Unterstreichung der atemberaubenden Atmosphähre in F.E.A.R. bei.
Das Spiel läuft selbst auf etwas älterer Hardware (2 GHz Prozessor, GeForce 4) noch relativ flüssig - falls man auf entsprechende Details und Effekte verzichtet.
Jedoch ist zu festzustellen, das eine zu große Reduktion der Details zu Lasten der Atmosphähre geht, da die entsprechenden Effekte einen gewissen Beitrag zur optischen Untermalung der Szenerie haben.
Mit relativ aktueller Hardware (ab 3 GHz, 1 GB RAM und GeForce 7600) lässt sich F.E.A.R. jedoch auch mit vielen Details und in vertretbarer Auflösung ruckelfrei spielen.



Fazit

Alles in allem ist F.E.A.R. eindeutig einer der besten Ego-Shooter der letzten Zeit.
Es nimmt die Horror- und Schockeffekte aus Doom III auf und verpackt diese mit einer ausgezeichneten und spannenden Story. Für etwas mehr als 10 Stunden fesselt F.E.A.R. den Spieler in einem Action-Feuerwerk, das an einen Hollywoodstreifen von John Woo erinnert, an den Computer.
Gekonnt werden Actionszenen mit ruhigeren abgewechselt - untermalt wird das ganze mit entsprechender Musik und abwechslungsreichen Licht- und Schatteneffekten, sodass die Spannung bis zum Schluss am Pegel bleibt.
Aus technischer Hinsicht ist das Spiel ebenfalls gelungen. Eine sehr detaillierte Grafik, die jedoch eine entsprechende Ausrüstung erfodert, gepaart mit aktuellen EAX-Effekten sorgt für ein effektvolles Spielerlebnis.
Ein Wehrmutstropfen ist jedoch der Levelaufbau, der sich nach einiger Zeit wiederholt und stellenweise schwache Texturen aufweist und auch die relativ geringe Gegnerzahl (es wird hauptsächlich gegen Replikanten gekämpft) macht sich nach langem Spielen bemerkbar.
Trotz dessen bietet F.E.A.R., nicht nur wegen dem Slow-Motion-Feature, ein packendes und intensives Spielerlebnis, das man nur jedem empfehlen kann.

Artikel von: David "mirage228" Fekete, 1. Februar 2007

Zurück